Ursprünglich beim Geistbraus geschrieben.
Was ist denn nun das missionarische Potential der Blogözese?
Heidenmission wird man mit Blogs wohl kaum betreiben können, denn
dazu muß man zu den Heiden gehen. Heiden lesen von sich aus keine
katholischen Blogs.
Ganz egozentrisch aus meiner eigenen Biographie gedacht: Das
missionarische Potential der Blogözese, das derzeit nach meiner
Beobachtung wenig genutzt wird, liegt auf zwei Gebieten:
a.) in der Apologie.
Das Internet platzt aus allen Nähten vor Christenfeindschaft. Wer
sich in die Kommentarspalten von Tagesschau.de oder Spiegel-Online wagt,
kämpft erstens allein gegen alle und muß zweitens jedesmal das Rad neu
erfinden. Er reibt sich zwangsläufig auf und wirft, wenn er gescheut
ist, schnell das Handtuch, denn es muß ihm ja bald vorkommen, als habe
er sich vorgenommen, mit einem Suppenlöffel das Meer auszuschöpfen.
Dabei ist die Zahl der dummen Gedanken endlich und bei Lichte
betrachtet recht gering – wovon es übergenug gibt, das sind die
Unwissenden, die immer und immer wieder auf dieselben dummen Gedanken
kommen. Was fehlt, ist eine Sammlung deutscher Texte, in denen
Glaubensdinge fundiert aber verständlich verteidigt werden. Ein
Lichtfreund hält die Kirche für wissenschaftsfeindlich? Bam! Knall ihm
einen Link vor den Latz, hinter dem er einen Blogartikel findet, der’s
ihm zeigt! Ein Linker hält die Kirche für sexualfeindlich? Bam! Link vor
den Latz! Ein Latzel hält Reliquiengebrauch für unbiblisch? Bam! usw.
Vielleicht wird man damit die betreffenden Kirchenfeinde nicht
überzeugen können, aber in jeder Onlinediskussion finden sich mit
Sicherheit viele Christen, die sich nicht trauen, für unseren Glauben
aufzustehen. Ein — bam! — Link vor den Latz eines Frechlings gibt
solchen zaghaften Geschwistern einerseits die Gewißheit: Ich bin nicht
allein, ich habe hier Freunde. Anderseits finden sie auf der Bam!-Seite
Lesefutter, Schild und Schwert für den Kampf in der Welt und außerdem
die Gelegenheit, sich in Aspekte des Glaubens einzulesen, die sie noch
nicht kennen.
b.) In der Stärkung und Vertiefung des Glaubens der Christen.
Hier wären wir schon beim Anderen: Katholisch sein zu können ist
heute Glückssache. Wer in der Diaspora ist, in einem Seelsorgeverband,
wo geordnete Katechese weder möglich noch gewünscht ist, wo
Pastoralreferentinnen mit Kommunionkindern Kresse säen und im
Wortgottesdienst heiliges Brot austeilen, wie soll der seinen Hunger
nach geistlicher Nahrung stillen können? Wie soll er erfahren, was es
heißt, zu glauben, und was er glauben soll? Wie soll er seinen Glauben
vertiefen, wo soll er Wasser und Dünger für das zarte Pflänzchen seiner
Katholizität finden, damit es groß und stark werde und widerstandsfähig
gegen die Tritte der Welt?
An wen soll sich ein Katholik wenden, der in Sachsen-Anhalt in einem
hohlen Baum wohnt? Wen soll er fragen, wenn er etwas nicht weiß? Wer
nimmt ihn an die Hand und führt ihn an die Seitenwunde des Herrn, auf
daß er seinen Durst stille? Wer läßt ihn teilhaben am reichen Schatz der
Kirche, daß er selber reich werde? Wer lehrt ihn die Welt mit den Augen
des Glaubens sehen, daß er erkenne, wie jedes Ding seine Bedeutung hat,
wie jeder Weg zu Christus führt oder in die Fänge des Teufels? Wer
lehrt ihn den Rosenkranz beten? Wer lehrt ihn die Messe verstehen? Wer
lehrt ihn, seine Berufung zu erkennen? Wer lehrt ihn, eine Ehe zu
führen? Wer lehrt ihn überhaupt alles, was die Kirche lehrt?
Die Pastoralreferentin tut es oft genug nicht, und wenn unser Freund
Pech hat, auch der Pfarrer nicht. Zum Glück gibt es heute das Internet.
Aber wohin sich wenden? Katholisch.de? Katholisches.info? Geistbraus.de?
Eyeofthetiber?
Nein, was fehlt, ist eine Art deutsches Catholic Answers: ein
Enchiridion Militis Christiani, ein Zeughaus des Glaubens, eine Fernuni
der Katholizität, wo der Interessierte fragen kann und Antwort bekommt.
Wohin er sich wenden kann, wenn er etwas lernen oder wissen möchte, was
ihm die pastoralen Strukturen vor Ort nicht bieten können.
Ich persönlich hätte so etwas gut gebrauchen können, und es würde mir auch jetzt noch nützen, und ich glaube, so geht es vielen.
Blog zur Vorbereitung eines gemeinsamen missionarischen Netzangebotes der deutschsprachigen Blogözese.
Was ist hier los?
Dieser Blog soll dazu dienen, ein Internetangebot zu diskutieren und zu planen, das allen Menschen guten Willens die Fülle des katholischen Lebens und Glaubens eröffnet. Weil mir eine Stelle vorschwebte, an der sich jedermann, der Christus folgen und für ihn streiten will, für seinen Weg und sein Werk mit Schild und Schwert, mit Rat und Verpflegung ausstatten kann, habe ich dem Projekt den vorläufigen Namen Katholisches Zeughaus gegeben.
Jeder, der möchte, kann über die Kommentarfunktion an der Diskussion teilnehmen. Darum:
Mache diese Seite bitte unter allen Interessierten bekannt!
Jeder, der möchte, kann über die Kommentarfunktion an der Diskussion teilnehmen. Darum:
Mache diese Seite bitte unter allen Interessierten bekannt!
Dann auch noch an dieser Stelle: ja und ich wär dabei.
AntwortenLöschenYupp, bin da!
AntwortenLöschenPacis firmamento belli instrumento!
AntwortenLöschenJa auch wenn ich demnächst meine online Aktivitäten einschränken muss, bin auch dabei.
AntwortenLöschenWobei zu sagen ist,. vieles von dem was man bräuchte, ist schon zig-mal gesagt und geschrieben worden,
Man müsste es nur mal zusammentragen.
Der MM Verlag hat vor Jahren eine Reihe herausgegeben "Gott Ja Kirche nein. EIne Antwort auf 66 x Kritik, herausgegeben von Guido Horst, da sind viele Antworten drin, Herausgeber war Guido Horst, ich habe nur keine Ahnung wie es mit den Rechten aussieht.
Viel steht auch hier http://www.kath-info.de/
da könnte man auch versuchen einen direkteren Kontakt herzustellen
Genau dafür (habe ich schon damals) schätze ich die "Böse, dunkelkatholische" Blogoezese :) Den Begriff "Mission" fasse ich jedoch etwas weitläufiger, jeder mit seinen eigenen anvertrauten "Talenten". Gottes Segen zum neuen Projekt!
AntwortenLöschenNur mal so als Zwischenfrage: Ist das Projekt gestorben?
AntwortenLöschenWenn ich das richtig sehe, dürfte das nur die Ruhe vor dem Sturm sein. ;-)
LöschenDann aber bitte ein Tornado. Mindestens.
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